EBA-Bankenstresstest – keine Entwarnung, keine Panik

Der EBA-Bankenstresstest hatte ergeben, dass eine Finanzkrise auch die zwei größten Institute in Deutschland, Commerzbank und Deutsche Bank empfindlich treffen könnte: Beim EBA-Stresstest unter 51 Kreditinstituten zählten sie zu den zehn schwächsten Instituten! Im adversen Szenario 2018 kommen sie nur auf 7,42% (CoBa) bzw. 7,8% harte Kernkapitalquote (CET1); die Mindesthöhe wird bis dahin bei 6,375% liegen. Die darüber hinaus kritisch angesehenen Kandidaten sind keine Überraschung, allen voran Monte dei Paschi di Siena, die noch schnell einen Rettungsplan vorlegte.

Kritische Größe bei Leverage Ratio

Viel bedenklicher stimmt die Untersuchung der Schuldenobergrenze (Leverage Ratio) im adversen Szenario. Das Minimum von 3% rissen drei deutsche Banken: BayernLB (2,8%), Deutsche Bank (2,96%) und NordLB (2,99%). Insgesamt verfehlten lediglich 7 Institute diese Grenze. Für die global systemrelavante Deutsche Bank werden die Überlegungen für eine Kapitalerhöhung damit nicht weniger; zumal sich für sie die Ansprüche ab 2019 verdoppeln werden.

Neue Ertragsperspektiven erschließen – woher nehmen, wenn nicht …

Interessant ist der Kommentar des VÖB-Verbandspräsidenten, Gunter Dunkel, der anlässlich der EBA-Stresstest-Ergebnisse anregte, dass sich die Geldhäuser neu erfinden, um v.a. neue Ertragsperspektiven zu entwickeln. Für viele Institute könne das den Abschied von der Universalbank bedeuten, weil sie es sich nicht mehr leisten könnten, Alles für Jeden anzubieten.

Foto: © blende11.photo – fotolia.com

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